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Licht am Ende des Tunnels

Vor zwei Jahren war Corona schon ein Thema, wenn auch nur ein kleines. Eine Sache, die noch ganz weit weg erschien und das Leben ging seinen gewohnten Gang. Doch das sollte sich ändern und mittlerweile ist das böse Wort mit “C” nun schon fast zwei Jahre fester Bestandteil unser aller Leben. Auf vieles musste verzichtet werden, große und kleine Unternehmungen, Urlaube und noch vieles mehr. Am meisten nervt mich die mittlerweile schon fast zwei Jahre andauernde Konzertabstinenz (das letzte Konzert waren I Prevail und Dream State am 01.03.2020).

Eigentlich sollte man ja nicht zu optimistisch sein, denn im Frühjahr 2020 dachte man, nach dem ersten Lockdown wird alles wieder gut. Anfang 2021 dachte man, mit der baldigen Impfung wird alles wieder gut. Aber es kam jeweils ganz anders und da sind wir auch noch nicht bei der Frage, was dieses “es wird alles wieder gut” bedeutet oder was Normalität ist, deren Rückkehr so sehr herbeigesehnt wird. Aber hier und heute will ich einmal ein bisschen naiv und optimistisch in die Zukunft schauen und was das Konzertjahr hoffentlich bereithält. 🙂

Drei Konzerte sind schon abgesagt worden: Enter Shikari und Gojira, die im Januar hätten stattfinden sollen sowie Bring Me The Horizon, dass in knapp zwei Wochen gewesen wäre. Für ein Konzert steht schon ein Ersatztermin fest, an dem ich leider nicht kann. Meh. Aber hier der Ausblick auf den Rest des Jahres:

April:

LANDMVRKS: Über die französische Combo Landmvrks bin ich letztes Jahr bei Deezer gestolpert. Die Band kommt aus Marseille und macht echt richtig Laune. Hier ein Mitschnitt eines Streaming-Konzerts aus dem letzten Herbst (Landmvrks beginnt bei Minute 35). Liebe es, wie Drummer Kévin Haare und Sweatshirt aufeinander abgestimmt hat. Muss ich mir mal für die Zukunft auf die Fahnen schreiben. 😉

TOOL: Die amerikanischen Prog-Metaller sind schon seit über 30 Jahren am Start und genießen Kultstatus. Bisher habe ich es noch nicht geschafft, auf ein Tool-Konzert zu gehen. 2019 waren sie für ein Konzert in Berlin, aber da war der Ansturm zu groß und ich bin leer ausgegangen, aber für dieses Jahr in Hamburg hat es geklappt.

Mai:

ARCHITECTS: Mein zweites Konzert der Band aus Brighton. Letztes Mal war im Februar 2019, nur wenige Wochen nach meiner Magen-OP und ich konnte es damals nicht so wirklich genießen. Ich weiß noch, wie ich mir damals am Merch-Stand ein Shirt geholt habe und der Verkäufer mir statt einer 2XL Shirt in XL rausgab. Das habe ich erst zuhause gemerkt und mich geärgert, weil ich nicht dachte, dass ich da mal reinpassen würde. Mittlerweile ist es eher zu groß. 🙂 Architects haben das Anfang 2021 erschienene Album “For Those Who Wish To Exist” mit einem Orchester in den berühmten Abbey Road-Studios eingespielt, was Ende März auf den Markt kommt.

Juni:

MASTODON: Mastodon habe ich seit dem 2009er-Album “Crack the Skye” auf dem Schirm. Die Band macht dieses Jahr einen Halt in Bremen (im Pier 2, um genau zu sein). Da kann man den Trip zum Konzert gleich mit ein bisschen Shopping in der Waterfront verbinden. 😉

RAMMSTEIN: Am Tag nach Mastodon geht es im Stadion des Hasipfau zu Rammstein. Ursprünglich für 2020 angekündigt, wurde das Konzert zweimal verschoben.

DEFTONES: 2001 habe ich die Deftones das erst Mal gesehen, damals noch mit Linkin Park als Vorband. Das war kurz nach Release des bahnbrechenden “White Pony”-Albums, das die Jungs aus Kalifornien auf die große Bühne katapultierte. Wird mein erstes Konzert in der edel-optics-Arena sein, der Spielstätte der Hamburg Towers.

August:

ANTILOPEN GANG: Musikalisch ein kleiner Genre-Wechsel im Vergleich zur sonst hier vertretenen Gitarrenmusik. Aber die Anilopen Gang ist mir schon ein wenig ans Herz gewachsen seit dem Gassenhauer “Beate Zschäpe hört U2”. Jetzt auch mal live, da die Konzertverschiebung aus dem Januar in einen passenden Zeitraum fällt. 🙂

DAMAGE DONE FESTIVAL: Festivals sind ja eher nicht so meins, aber wenn das ganze an einem Tag abgehandelt wird, mache ich da mal eine Ausnahme. Und es ist in Hamburg, also ohne weite Anreise. 😉 Und mit bspw. Sick Of It All oder den Dead Kennedys auch einige namhafte Acts aus den guten alten Zeiten.

Fans der gepflegten Gitarrenmusik sei auch noch “RobsMetalMoments” empfohlen, ein monatlicher Newsletter rund um das Genre des Metal im weitesten Sinne. Habe da auch schon einige Empfehlungen mitnehmen können, wie bspw. die aktuell Scheibe von Trivium oder Fit For An Autopsy. 

 

Ein Konzertjahr im Rückblick

Es ist Weihnachten und damit die große Zeit der Jahresrückblicke. Da ich in diesem Jahr so viele Konzerte wie noch nie besucht habe (ja, Jule und Björn werden nur müde lächeln können), habe ich da ja ein bisschen Gesprächsstoff.

25.02.2013: Deftones, Große Freiheit, Hamburg

Mein drittes Konzert der Deftones und es war wieder einmal ein richtiger Knaller. In der Großen Freiheit schnell in der Galerie die Opa-Plätze gebunkert und geschmeidig auf die Vorband gewartet. Letlive haben sich die Ehre gegeben und so ganz bin ich mit den Kollegen aus LA nicht warm geworden. Irgendwann hatte ich ernsthafte Befürchtungen, der Sänger würde sich selbst verletzen. Nichts gegen eine intensive Bühnenshow, aber die Kollegen ließen mich eher mit einem “WTF!?” zurück.

Die Deftones selbst waren wie immer richtig geil und eröffneten das Konzert mit “Be Quiet And Drive (Far Away)“, demselben Song, mit dem sie 2001 mein erstes Konzert begannen. Nice! Etwas mehr als 90 Minuten gab es voll auf die Zwölf, wobei die Jungs (meiner Erinnerung nach) nur einen Song vom neuen Album gespielt haben, was ich ein bisschen schade fand. Aber gut, ist ja nicht so, dass es bei den alten Sachen nicht auch ein paar Knaller gibt.

01.05.2013: P!nk, O2 World, Hamburg

Zu P!nk bin ich mitgegangen, weil meine Holde mich darum bat. Wir hatten damals in den USA Karten per Bestplatzbuchung bei eventim bestellt, was dazu führte, dass wir in der vorletzten Reihe unter dem Hallendach landeten. Wir hatten zwar gute Sicht auf die Bühne, aber es ging schon steil runter, was jetzt auch nicht jedermanns Sache war. Als Vorband kamen Churchill auf die Bühne, die jetzt nicht wirklich schlecht waren, andererseits aber auch keinen bleibenden Eindruck hinterließen.

P!nk selbst war in meinen Augen weniger ein Konzert als ein Musical, da die gute Dame ständig rumturnte, mit Ihren Tänzern flirtete oder am Ende an einer Seilvorrichtung durch den ganzen Innenraum der Arena schwebte. Das war schon eine sehr beeindruckende Show, die einem dort geboten wurde. Während des Konzerts wurde sie dann von zwei guten Backgroundsängerinnen unterstützt, die vor allem bei den Refrains fast alleine sangen, da P!nk meist von Ihren Tanzeinlagen außer Puste war und davon abgesehen eh nicht die größte Sängerin unter der Sonne ist. Aber es war auf jeden Fall eine tolle Show, die sich gelohnt hat.

09.06.2013: Depeche Mode, Olympiastadion, Berlin

Yeah, endlich mal wieder Depeche Mode live sehen. Morgens geht es los, mit dem Auto Richtung Berlin und kommen mittags in der Hauptstadt an. Erst chillen wir noch ein bisschen, pfeifen uns ein paar Burger rein, bevor wir uns in Richtung Olympiastadion machen. Bis jetzt war ich noch nie da und es ist schon eine beeindruckende Arena, deren untere Ränge in den Boden eingelassen sind, so dass man von außen gar nicht das gesamte Stadion vor sich stehen hat. Also, erstmal rein in die Schüssel. Leider sitzen wir fast auf der anderen Seite der Bühne, aber egal.

Vorband ist Trentemöller, halt so Elektro-Gefrickel. Nicht mein Ding, aber dafür auch nur ein kurzer Auftritt von einer knappen halben Stunde. 😉 Depeche Mode geben sich zwei Stunden lang die Ehre und mittlerweile können die Jungs ja auf ein umfangreichen Katalog an Krachern zurückgreifen. Und so wird zwischen “Everything Counts” und Songs vom aktuellen Album “Delta Machine” hin- und hergependelt. Und man muss schon sagen, dass die Jungs, allen voran Dave Gahan es echt drauf noch drauf haben. Es ist beeindruckend, wie Dave mit einem einzigen Hüftschwung den Großteil des Stadions in seinen Bann zieht.  Wenn ich in seinem Alter, mit mehreren Überdosen und damit verbundenen Herzstillständen immer noch so über die Bühne fege, dann habe ich alles richtig gemacht. 😀 Leider waren die zwei Stunden viel zu schnell vorbei. 

10.10.2013: Baroness, Markthalle, Hamburg

Ich mag die Markthalle als Veranstaltungsort für Konzerte. Und das Baroness-Konzert sollte das wieder bestätigen. Auf Baroness bin ich mit dem “Yellow & Green”-Album gestossen, dem letzen Longplayer. Letztes Jahr war die Band während der Tour in einen schweren Unfall involviert gewesen. Zwei Bandmitglieder zogen sich dabei schwere Verletzungen zu und stiegen später aus der Band aus. Dies war also der erste Besuch mit neuer Besetzung. Vorband waren übrigens “Royal Thunder”, an die ich mich aber kaum noch erinnern kann. Auch den Namen musste ich erst einmal googlen. 🙂

Baroness haben dafür einen bleibenden Eindruck hinterlassen und in den 90 Minuten ordentlich gerockt. Dabei kommt die Band live viel härter rüber als vor allem auf dem “Yellow & Green”-Album, das viele sehr ruhige Passagen hat. Sollten die Jungs sich noch einmal auf den Weg nach Deutschland (und dabei in den Norden) machen, bin ich gerne wieder dabei. 

12.11.2013: Enter Shikari, Modernes, Bremen

Das war jetzt insgesamt das vierte Konzert von Enter Shikari, das ich besucht habe. Und die Band hat bis jetzt jedesmal überzeugt. Nach der Arbeit sind Björn und ich von Hamburg aus mit dem Auto nach Bremen gefahren. Im Modernes bin ich zuletzt vor mehr als 10 Jahren auf einer Silvester-Party gewesen. Viel verändert hat sich nicht, aber das ist auch gut so. Vorband war diesmal eine Combo namens “Hacktivist”. Haben mich nicht vom Hocker gehauen, denn der Kombi aus Rap und Metal haben Rage Against The Machine, Bodycount oder die Bands auf dem Judgement Night-Soundtrack schon vor zwanzig Jahren die Krone aufgesetzt. Und irgendwas Neues haben Hacktivist dem auch nicht hinzuzufügen. 

Aber zum Glück kam dann ja noch der Haupt-Act und Enter Shikari haben eine echt geile Show abgeliefert. Allein das ganze Strobo-Licht hat mir echt große Löcher in die Netzhaut gebrannt. Was sehr beeindruckend war: der Bewegungsdrang, vor allem der Sänger turnte immer wieder auf den drei Tresen herum, die im Modernes verteilt sind. Richtige Rockstars zum Anfassen, wenn man so will. Etwas mehr als 90 Minuten ging das Konzert, dann war es leider auch schon vorbei. Als wir aus dem Modernes rauskamen, stand draußen die Polizei auf der Straße. Wie ich am nächsten Tag erfahren habe, wurden Konzertbesucher während des Konzerts im Gedränge des Innenraums beklaut. Echt eine richtig miese Shysse. 

15.11.2013: Hurts, Sporthalle, Hamburg

Mal wieder ein Konzert mit der Frau und endlich eine Band, auf die wir uns einigen konnten. Die Sporthalle ist ja nicht so unbedingt meine Lieblingskonzert-Halle. Diesmal gab es sogar zwei Vorbands und den Einstieg haben Pegasus aus der Schweiz gemacht. Die fand ich gar nicht mal so schlecht, mit ihrem Gute-Laune-Pop. Die hatten auch das Publikum relativ schnell auf ihrer Seite. Danach kam die Band Glasvegas. Nun ja, die waren dann schon relativ anstrengend. Vor allem passten die mit ihrer komischen Alternative-Jammer-Mucke da überhapt nicht rein. Man konnte das “WTF!?” im Publikum förmlich mit den Händen greifen. 

Aber auch die Kollegen von Glasvegas waren irgendwann fertig und dann kamen die Jungs von Hurts. Es war ein sehr beeindruckender Auftritt. Live können die richtig was und hatten das anwesende Publikum schnell in ihren Bann gezogen. Ein richtiger Überraschungs-Coup war dann der Song “Ohne Dich” von Selig, den sie in perfektem Deutsch vortrugen. Vor allem finde ich, dass so Elektro-Pop-Songs (ähnlich wie bei Depeche Mode) durch die Live-Instrumente wie Gitarre und Drums noch mal einiges dazugewinnen. Vielleicht bringen die Jungs ja auch mal ein Live-Album raus. 

03.12.2013: Depeche Mode, Stadthalle, Bremen

Die “Delta Machine”-Tour hatte auch noch einen Ableger, der durch die Indoor-Arenen der Republik führte. Dabei verschlug es die Jungs nach Bremen in die ehrwürdige Stadthalle. Auf den Karten (per Bestplatzbuchung gekauft) stand was von einer eventuellen Sichtbehinderung, aber es waren richtig geile Plätze, seitlich von der Bühne mit einem guten Blick auf das Geschehen. Vorband waren “Big Deal” und ich dachte, da kommen die Gewinner eines Schülerband-Contests auf dei Bühne. Aber deren Mucke hat echt Laune gemacht. Die konnten was. 

Zu Depeche Mode selbst ist oben schon alles gesagt. Durch die guten Plätze war man richtig dicht dran und ich liebe es ja immer, mir das Treiben auf der Bühne anzuschauen. Bei Depeche Mode finde ich vor allem Andy Fletcher so interessant, der eigentlich völlig überflüssig zu sein scheint. Wieder haben die Jungs zwei Stunden gespielt und es war echt der Hammer. Weniger toll war die Tatsache, dass wir nach dem Konzert für die 150m von unserem Stellplatz zur Parkplatz-Ausfahrt eine knappe Stunde benötigt haben. Ich bin mir sicher, dass man das auch irgendwie geschickter lösen könnte. 

Das war mein Konzert-Jahr 2013. Es hat Spaß gemacht und für nächstes Jahr ist mit Metallica auch schon das erste Highlight gebucht. 

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