Man muss nicht ideologisch links verortet sei, um derzeit einfach fassungslos zu sein. Eine Trio von rechten Mördern zieht durchs Land und die Sicherheitsbehörden bekommen dies jahrelang nicht mit. Schwupps, da waren sie einfach weg. Da rühmt man sich mit seinen tollen Geheimdiensten und rüstet den Apparat gegen Islamisten sowie den neuen Terror von links auf, damit man hinterrücks von den Nazis vorgeführt wird. Nicht nur, dass der Sicherheitsapparat mal wieder offenbart, dass er nicht in der Lage ist, seinen Blick nach rechts zu wenden, nein, womöglich steckt vor allem der Verfassungsschutz richtig tief drin in der Sache. In welchem Umfang dieser von den Taten gewusst hat und vielleicht auch den Weg für die schrecklichen Morde bereitet hat, wird sich noch zeigen. Es lässt einen völlig sprachlos zurück, wenn man sich vorstellt, dass hier offizielle Stellen in welcher Form auch immer daran beteiligt waren und sei es “nur” als Mitwisser. Dabei geht es auch nicht um einzelne Fehler und Mißverständnisse sondern um offensichtliche Führungs- und Planlosigkeit des Verfassungsschutzes.

Man muss sich das mal vor Augen halten: während brennende Autos in Großstädten schon Grund genug waren, um quasi das Gespenst einer neuen RAF zu beschwören, waren rechte Gewalttaten gegen Menschen maximal extremistische Taten. Im Zusammenhang mit unseren braunen Freunden ist das Verniedlichungspotential von Politik und Medien schier unendlich. Natürlich gibt es bei Gewalt von links nichts zu beschönigen, aber diese Schlagseite ist schon immer mehr als nur auffällig gewesen. Seit letzter Woche scheint das ganze Land davon überrascht zu sein, dass die rechten Gesellen doch nicht nur nett sind. Konnte man ja auch nicht ahnen, denn Mölln, Solingen und Hoyerswerda sind ja auch schon Äonen her. Ich hoffe, das Ganze führt nicht dazu, dass die Sache unter den Teppich gekehrt wird und im Sande verläuft. Ich hoffe auch, dass die Behörden etwas gegen ihre Blindheit auf dem rechten Auge tun.