Am letzten Dienstag waren die Liebste und ich im Theater Lüneburg, um uns die “Blues Brothers“-Aufführung anzuschauen. Vorab muss ich gestehen, dass ich um den Film wusste, ihn aber bis dahin noch nie gesehen hatte. Jaja, Schande über mich. Der Saal war brechend voll und bis auf den letzten Platz ausverkauft. Und das Stück sollte das auch rechtfertigen. Es war eine Kooperation des Theaters Lüneburg u.a. mit der Musikschule, einen Jugendchor und noch einigen anderen Institutionen aus der Umgebung. Aber es war alles andere als schlecht. Es war sogar richtig genial. Das Musical hangelte sich ziemlich dicht an der Handlung des Films entlang und in Sachen Inszenierung machte man aus der Not eine Tugend und spielte die Verfolgungjagden aus dem Film einfach mit ferngesteuerten Autos nach.
Nach anderthalb Stunden war Schluss, aber das Ensemble musste noch einige Zugaben obendrauf packen. Und dann das Highlight des Abends, denn im Publikum befand sich niemand Geringerer als Bill Ramsey (“Ohne Krimi geht die Mimi nie…“) und der wurde dann noch auf die Bühne gebeten. Das Publikum, was eh schon seit längerem stand, war vollends aus dem Häuschen. Das war die beste Musicalaufführung, die ich bisher gesehen habe. In Sachen Leidenschaft und Herzblut kann sich da so manches dieser aalglatt durchproduzierten Massenware-Musicals durchaus ein oder gleich mehrere große Stücke abschneiden. Und das zu einem vergleichsweise lächerlichen Preis von 15 Euro. Leider wird das Stück vorerst nicht mehr gezeigt.
P.S.: Ja, ich habe jetzt auch den Blues Brothers-Film gesehen. Sehr geil. Dabei habe ich dann gemerkt, dass die Nazis im Musical leider nicht dabei waren. Dabei sind strunzdoofe Nazis, die auf die Fresse bekommen, doch einfach super. 🙂