Neben dem Fußball verfolge ich auch ganz gerne die Jagd nach dem orangefarbenen Leder. Ein richtiges Lieblingsteam wie bspw. Werder habe ich in der NBA nicht. Früher fand ich die Chicago Bulls mit Jordan, Pippen und Co. richtig geil, aber richtiger Fan eines Vereins war ich nie. Aber natürlich verfolge ich “Uns Dirk” sehr genau und wenn man so will, bin ich da ein bißchen Fan der Dallas Mavericks. Vor einigen Wochen haben in der NBA die Playoffs begonnen und die Mavericks konnten sich in der Western Conference den dritten Platz sichern. Ich muss gestehen, dass ich vor den Playoffs nicht allzu viel auf die Mavs gesetzt habe. Eigentlich war es wie die Jahre vorher auch: das Team spielt eine gute Saison, um dann in den Playoffs spektakulär zu scheitern. Seit dem Einzug in die NBA-Finals 2006 waren die Playoffs eine Serie von Enttäuschungen mit dem Höhepunkt in 2007, als die Mavs als Erster im Westen und haushoher Favorit von den Golden State Warriors abserviert wurden.

Ähnliches habe ich dieses Jahr auch erwartet. Schon das Matchup gegen die Portland Trailblazers schien nichts Gutes für die Mavs zu verheißen und nachdem man in Spiel vier eine 23 Punkte Führung im dritten Viertel noch verspielte, sah ich mich und meine pessimistische Vorhersage bestätigt. Die Mavericks um den Dirkster rissen sich jedoch zusammen und konnten die Serie mit 4:2 für sich entscheiden. Als nächstes warteten die LA Lakers, der amtierende Meister, auf das Team aus Texas. Kaum einer setzte einen Pfifferling auf Dallas, doch am Ende schickte man die Startruppe aus Hollywood mit 4:0 nach Hause. Höhepunkt war dabei das letzte Spiel, als man in eigener Halle richtig aufdrehte und LA 122:86 verprügelte. Dabei versenkte Jason Terry neun von zehn Dreiern und demoralisierte den Champ im Alleingang.

Was ich ein bißchen schade finde, ist der Umstand, dass man sich im Nachgang vor allem mit den Lakers und dem Grund für das schlechte Abschneiden beschäftigt anstatt sich mit den Mavs auseinanderzusetzen. Klar, der Zusammenbruch von Kobe Bryant und Co. ist schon spektakulär und wirft viele Fragen auf, doch ich finde es ebenso bemerkenswert, dass die Mavericks sich bisher als physisch und mental sehr stabil präsentieren. Vor allem Nowitzki liefert wieder den Beweis, eben doch kein Weichei zu sein. Ein Makel, der ihm in den USA schon seit Jahren anhängt. Natürlich ist er der Star eines Teams, welches immer wieder spektakulär gescheitert ist, doch am Ende des Tages ist Basketball nun einmal ein Mannschaftssport und einer alleine kann immer nur seinen Beitrag leisten. Das wird jedoch gerade in den amerikanischen Medien gerne übersehen, wo es vor allem darum geht, Heldengeschichten zu erzählen. Teams, welche effektiven Teambasketball spielen, werden gerne mal als langweilig bezeichnet in einer Liga, wo es darum geht, individuelle Highlights zu erzielen. Dabei braucht man sich nur die vielen Spiele im Dress des DBB in Erinnerung rufen, wo der Dirkster das deutsche Team im Alleingang zu Erfolgen führte.

Im Moment entscheidet sich zwischen den Oklahoma Thunder und den Memphis Grizzlies, wer als nächstes gegen die Mavericks ran muss. Ich werde wieder pessimistisch an die nächste Serie herangehen, es scheint ja zu helfen. 🙂

UPDATE: In der Nacht zu heute haben sich die Oklahoma Thunder durchgesetzt. Das erste Spiel steigt in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch.