Als Sony damals die Veröffentlichung der eigenen VR-Brille ankündigte, war ich schon ein bisschen angefixt. Im Juli letzten Jahres konnte ich die PSVR zu einem günstigen Kurs ergattern. Leider wurden wir zwei nie so wirklich Freunde, weshalb ich die PSVR mittlerweile wieder verkauft habe. Für mich ergaben sich dabei drei Probleme, die natürlich völlig subjektiv sind:

Punkt 1 – Aufwand:

Um mit der PSVR zu zocken, muss noch ein bisschen was aufgebaut werden, denn zusätzlich zur Brille gibt es noch eine Prozessoreinheit, welche die Bilder für die Brille aufbereitet. Das heißt, man stöpselt die Prozessoreinheit per HDMI-Kabel in die PS4, zusätzlich noch per USB-Kabel und muss noch das Netzkabel einstecken. Dann das HDMI-Kabel in den Fernseher, die Brille an die Prozessoreinheit klemmen und noch die Kopfhörer anschließen. Zudem muss noch die PS-Kamera an die PS4 gestöpselt werden. Das dauert dann auch mal einen Moment, bis man das alles fertig hat. Klar, man könnte jetzt sagen: “Muss man ja auch nur einmal machen, nech?!”. Leider ist das aber nicht so einfach, wenn die PS4 im Wohnzimmer steht und man zwei Kleinkinder hat, die Kabel und Co. sehr spannend finden. Somit musste nach dem Zocken immer alles wieder abgebaut und verstaut werden.

Punkt 2 – Nebel:

Wenn man sich die Brille aufsetzt, besteht zwischen dem Gesicht und der Brille selbst ein gewisser Temperaturunterschied. Zudem ist die Brille relativ dicht, damit nichts die Immersion stört (bspw. einfallendes Licht). Der Temperaturunterschied zwischen Gesicht und Brille führt dazu, dass die Linsen der Brille beschlagen können. Da ich jemand bin, der schnell und viel schwitzt, wird dieser Prozess noch einmal verstärkt. Ich habe alle möglichen Tipps zum Thema gelesen und ausprobiert, wirklich lösen konnte ich das Problem nicht. Zumal ich den Hinweis, die Brille erst einmal 30-45 Minuten anzuschalten, um diese aufzuwärmen (und die Wärme-Differenz zwischen Gesicht/Brille zu minimieren) auch nicht besonders praktikabel fand. Und leider hat es auch nichts gebracht. Das Problem der beschlagenen Linsen konnte ich nie dauerhaft lösen.

Punkt 3 – Motion Sickness:

Der dritte und letzte Punkt ist die so genannte Motion Sickness bzw. Gaming Sickness, die gerade bei VR-Anwendungen verstärkt auftreten kann. Bei Rennspielen bspw. nehmen die Augen die Bewegung wahr, der Rest des Körpers vermeldet aber, dass man gerade auf dem Sofa sitzt. Diese Differenz in der Wahrnehmung kann zu Schwindel und Übelkeit führen. Das ist aber von Person zu Person völlig unterschiedlich. Bei mir war das gerade in Rennspielen relativ ausgeprägt, aber auch schon bei Resident Evil 7, das auch einen VR-Modus hat, wurde mir leicht schlecht. Bei einigen soll es sich wieder legen, wenn man VR häufiger verwendet und man sich dann daran gewöhnt. Nur da kommen wir auf die Punkte 1 & 2, die dann verhindert haben, dass ich die PSVR allzu häufig verwendet habe.

Ich finde VR immer noch spannend, auch wenn vielleicht gerade bei der PSVR noch die wirklichen Killerapplikationen fehlen, die das Teil zu einem Must-Have machen. Leider hat sich dann rausgestellt, dass die PSVR in der aktuellen Variante nix für mich ist. Aber das ist meine subjektive Erfahrung, die bei anderen ganz anders aussehen wird.

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