Seit gestern kann man als Besitzer einer 360 und Inhaber einer Gold-Mitgliedschaft für Xbox Live die beiden Web 2.0-Angebote Twitter und Facebook nutzen. Schauen wir uns die beiden Dienste doch einmal kurz an:

Twitter: Ich bin nicht der allergrößte Twitter-Junkie auf dem Planeten, doch die Tatsache, dass ich jetzt auch vom Sofa aus Twitter nutzen kann, gefällt mir. Doch bei genauerem Hinschauen entpuppt sich das Ganze mehr als eine Art “Twitter Light”. Auf meinem PC verwende ich den Twhirl/Seesmic Desktop-Client, um meine Timeline in Schach zu halten. Das Ganze kann man im Hintergrund laufen lassen und ab und an kommt eine Benachrichtigung, dass irgendwer einen Tweet abgesetzt hat. Auf der 360 funktioniert das leider ein bißchen anders. Um Twitter nutzen zu können, muss man sich im Hauptmenü der 360 befinden, wo man Twitter rauskramt, startet und nichts anderes mehr machen kann. Während des Spielens oder dem Abspielen von Videos und ähnlichem läuft Twitter nicht im Hintergrund und setzt auch keine Benachrichtigungen über neue Tweets in der Timeline ab.

Was aber wesentlich schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass die 360 keinerlei Möglichkeit bietet, im Netz zu surfen. Somit können die Links in den Tweets nicht geöffnet werden, womit die Sache in meinen Augen nicht mal halb so viel Spaß macht. Auch Bilder, die bei Twitpic landen, kann man sich so nicht anschauen. Alles in allem ist das Feature ganz nett, aber leider dann doch zu beschränkt, um voll überzeugen zu können.

Facebook: Auch Facebook ist eher eine Light-Version, die speziell für die 360 angepasst wurde. Man kann sich die Statusmeldungen der Facebook-Freunde anschauen, kommentieren, bewerten, sich Fotos anschauen und ein bißchen rumspielen. Doch integrierte Links, Videos und die allseits beliebten Zeitvernichter à la “Farmville” *würg* bleiben außen vor. Ist ganz nett, aber nicht wirklich die Offfenbarung.

Schade, dass beide Services auf der 360 ein wenig am nicht vorhandenen Browser scheitern. So kommt man in beiden Fällen nur in den Genuss einer deutlich abgespeckten Variante, die zwar ganz nett ist, aber eben nur das halbe Erlebnis bietet. Zudem sollte man auf jeden Fall eine Tastatur für den 360-Controller haben, denn sonst ist auch das Verfassen eines 140-Zeichen-Tweets schon eine nervige Angelegenheit.

Neu ist auch der Name für den Videodienst, der nun Zune heißt. Man konnte schon vorher Videos ausleihen und herunterladen (die man dann in einem bestimmten Zeitfenster angucken konnte), doch nun gibt es auch die Möglichkeit, die Filme direkt zu streamen (wenn die Bandbreite reicht) und nicht erst auf den fertiggestellten Download warten zu müssen. Leider ist das auch (in meinen Augen) ziemlich teuer. Will ich mir einen Film in HD-Qualität anschauen, muss ich 540 oder 560 Microsoft-Points auf den Tisch legen, was so ca. 7 Euro sind. Für einen Film in SD-Qualität werden 360 MS-Points fäliig, ca. 4,50 Euro. Ich werde es mir mal demnächst anschauen. Vielleicht überzeugt das Ganze ja dann doch, trotz der hohen Kosten.