EDIT: Hier gibt es Neues zum Thema Gruschelbuch zu erfahren.

Vor gar nicht allzu langer Zeit war Second Life (kurz: SL) der heiße Scheiß. Überall wurde darüber gesprochen, und jeder musst mitmachen. Trendige Firmen konnten gar nicht schnell genug ihre SL-Dependance aufmachen. Und immer wurde die so genannte SL-Millionärin ins Rampenlicht gezerrt, als Beweis dafür, dass man auch in einer virtuellen Welt den großen Reibach machen kann. Der Spiegel-Redakteur Christian Stöcker verlegte eines von vielen Büchern zum Thema SL. Mittlerweile hört man erstaunlich wenig über SL, denn am Ende des Tages begegnet man auch in dieser virtuellen Utopie genau den gleichen Pappnasen wie im realen Leben und die Bestürzung war groß, als man feststellte, dass auch SL nicht frei ist von solch furchtbaren Dingen wie der Pornografie. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass es wenige Bücher gibt, die sich mit World of Warcraft auseinandersetzen. Dort kommen noch mehr Menschen zusammen als bei SL, es gibt eine funtkionierende Wirtschaft rund um das Spiel. Gut, natürlich ist es schwer vorstellbar, dass Adidas dort einen Shop aufmacht, um Orks und Elfen mit den neuesten Errungenschaften moderner Schuhtechnologie zu erfreuen.

Heute habe ich dann in der Unibuchhandlung hier in Lüneburg “Das Gruschelbuch” gesehen. Laut Webseite behandelt das Buch folgendes krasses Thema “Steve Przybilla hat die Community im Selbsttests unter die Lupe genommen. Herausgekommen sind skurrile Erlebnisse und Bekanntschaften, die er im Gruschelbuch beschreibt – ein Erfahrungsbericht von der Internetfront.” Also wahrscheinlich die ultimative Lobhudelei auf StudiVZ, kein Wort über die Querelen um Sicherheit, die manchmal komischen Aktionen des Gründers oder die vielen lustigen Gruppen im Sinne von “Wir wollen Deutschland in den Grenzen von 1937”. Leider bin ich zu geizig, dass Buch zu kaufen, aber ich würde es schon gerne mal lesen, auch wenn der Närhwert im Bereich eines Blattes Esspapier liegen dürfte. Bin mal gespannt, ob das jetzt der neue Trend wird: die Social Networks dieser Erde mit Erfahrungsberichten aus dem Innenleben der großen Communities. Nach dem Motto: Ich bekam feuchte Hände, als Martina mich zärtlich gruschelte. Oder auch: Wie Bilder vom Eimersaufen meine Karriere ruinierten, denn mein zukünftiger Personalchef ist auch auf StudiVZ. Man darf gespannt sein.