Es ist wieder soweit. In nicht mal vier Wochen beginnt die Fußball-WM in Südafrika. Darauf freue ich mich, denn zum einen hofft man auf tollen Fußball und zum anderen kann man so auch mal völlig abseitige Begegnungen sehen, wie bspw. Honduras gg. Chile. Sonst eigentlich völlig uninteressant, aber im Kontext eines großen Turniers schaue ich mir alle Spiele an, die ich zu sehen bekomme.

Worauf ich aber getrost verzichten kann, ist dieses mediale Brimborium. Heute schafft es das gerissene Innenband von Michael Ballacks Knöchel die ganze Nation in Atem zu halten. Was ist schon die Eurokrise oder der De-Facto-Bürgerkrieg in Thailand, wenn doch Michi Aua hat. Wobei heute kann ich das gerade noch nachvollziehen, denn schließlich hat Deutschlands einziger Weltklasse-Fußballer der letzten Jahre die Segel streichen müssen. Richtig schlimm wird es dann erst wieder zur WM, wenn jeder Fernsehsender krampfhaft versucht, sein Programm mit WM-bezogenen Nachrichten interessant zu gestalten.

Am Ende ist man über alles im Bilde. Man weiß, was die Nationalspieler essen, was sie trinken, was sie abends auf dem Zimmer so machen. Und Miro Kloses Durchfall wird dann als Eilmeldung durchs Programm getrieben inklusive erster Analyseergebnisse seines Stuhls. Da ist es doch einfacher, Fan der englischen Mannschaft zu sein. Das Mediengezeter auf der Insel, was sicherlich dem deutschen in Nichts nachsteht, wenn es nicht sogar noch extremer ist, bekommt man hier kaum mit. Ab und an kann man mal online gucken, ob was Interessantes passiert ist und das wars. Oh, da kommt eine neue Sondermeldung: Schweinsteiger hat Schluckauf, vielleicht kann er die nächste halbe Stunde nix trinken. Hoffentlich beeinträchtigt das nicht die Chancen der deutschen Elf.