Fahrt nach LA (Tag 14):
In Kingman geht es morgens ganz früh los, da wir in dem heißen und stickigen Zimmer kaum Schlaf finden. Gegen halb acht starten wir, um die mehr als 300 Meilen hinter uns zu bringen. Nach einer halben Stunde müssen wir an einem Rastplatz halt machen, Katja ist einfach zu müde. Nach einer halben Stunde Powernapping fahren wir weiter. Der nächste Halt kommt dreieinhalb Stunden später, wo wir bei einem Best Buy halten, dem amerikanischen Pendant zu Media Markt und Saturn. Stephen holt sich hier einen iPod touch, anschließend geht es in die Mall nebenan, die aber nicht wirklich zu überzeugen weiß. Also machen wir uns nach kurzer Zeit wieder auf den Weg nach Los Angeles. Wir sind noch knapp anderthalb Stunden unterwegs und je näher wir LA kommen, desto dichter wird der Verkehr. Im Großraum LA dann die ersten Staus und viel zähflüssiger Verkehr. Gegen halb vier kommen wir am Hotel in Torrance an. Torrance ist ein Vorort von LA, wobei der Übergang von einem Ort zum anderen fließend ist. Wir sind im 11. Stock mit einem eher langweiligen Ausblick und Fenstern, die sich partout nicht öffnen lassen.
Erst wollen wir den Pool auschecken, aber der Krach der Klimaanlagen vertreibt uns schnell wieder. Auf dem Hotelzimmer finden wir raus, dass der nächstgelegene Strand Redondo Beach ist und wir machen uns kurzerhand auf den Weg. Nach einer knappen halben Stunden Fahrt kommen wir an, stellen den Wagen ab und erkunden den Strand. Ganz schön dreckig und irgendwie auch nicht wirklich einladend. Naja, aber wir können zumindest einen Blick auf den Pazifik werfen. Nach etwas mehr als einer Stunde fahren wir wieder zurück. Wir machen uns ein bisschen frisch und suchen den örtlichen Ableger von Olive Garden auf. Vor dem Eingang stapeln sich die Leute und so machen wir Bekanntschaft mit einer amerikanischen Tradition: dem Vor-dem-Restaurant-warten-bis-ein-Tisch-frei-wird. Knapp 40 Minuten stehen und sitzen wir so rum, bis unser “Pager” summt und wir an den Tisch geleitet werden. Lecker war’s mal wieder.
Santa Monica (Tag 15):
Heute war erstmal ausschlafen angesagt und nachdem wir uns aus den Betten geschält haben, geht es zur Bagel Factory für ein leckeres Frühstück. Anschließend lassen wir uns vom Navi nach Santa Monica lotsen und nach einer halben Stunde kommen wir an. Krass, wieviel Verkehr auch am Sonntag auf den Freeways herrscht. In Santa Monica entscheiden wir uns gegen einen kostenpflichtigen Parkplatz und finden nach einiger Zeit einen freien Platz in einer Nebenstraße. Von da aus laufen wir runter zum Strand. Am Strand angekommen ist in einiger Entfernung der Santa Monica Pier zu sehen. Da laufen wir dann auch hin, vorbei an den Lifeguard-Häuschen aus Baywatch und vorbei an zahllosen Joggern, Radfahrern und sonstigen Sport-Enthusiasten. Nach einer knappen halben Stunde überkam einen der Drang, selbst loszulaufen und sich sportlich zu betätigen. Man fühlte sich einfach so schlecht, einfach nur am Strand entlang zu schlendern.
Nach einiger Zeit und ein paar Pausen sind wir am Santa Monica Pier angekommen und haben uns den kleinen Vergnügungspark samt Achterbahn und Riesenrad. Dazu noch lauter Maler und andere Straßenkünstler. Unter anderem konnte man sich gegen eine kleine Spende eine Würgeschlange um den Hals legen lassen. Das Ganze bei bestem Sonnenschein. Nachdem wir den Pier auf und ab spaziert waren, sind wir zur Third Street Promenade, einer Einkaufsstraße, die ein paar hundert Meter vom Strand entfernt war. Hier haben wir noch einige Zeit mit Bummeln verbracht und uns an diversen Straßenkünstlern erfreut. Nach ca. 2,5 Stunden sind wir zurück zum Strand, wo sich die mutige Katja in die Fluten des Pazifik gestürzt hatte. Stephen saß feige am Strand und nach dem Bad im kühlen Nass trocknete sich die Badenixe erstmal in der Sonne. Gegen halb sechs haben wir uns allmählich wieder in Richtung Auto aufgemacht. Als wir dort ankamen gab es erstmal eine negative Überraschung: ein Ticket für Falschparken in Höhe von 64 Dollar. Aua! Als wir das Auto im Glauben an ein Schnäppchen abstellten, hatten wir leider übersehen, dass zwischen sechs Uhr abends und zwei Uhr morgens nur Anwohnern das Parken gestattet ist. Das Ticket klebte schon um fünf nach sechs an der Windschutzscheibe. Doh! Mit schlechter Laune ging es zurück zum Hotel und der Abend war gelaufen.
Universal Studios (Tag 16):
Diesmal nehmen wir das Frühstück im Hotel in Anspruch. Sehr lecker, auch wenn die Bedienung sehr schnell die Rechnung brachte (bei einem Buffet). Wir haben uns nicht hetzen lassen und haben in Ruhe gegessen. Um halb zehn haben wir uns auf den Weg zu den Universal Studios gemacht, wo wir nach vierzig Minuten ankamen. Dann erstmal den Wagen auf dem kostenpflichtigen Parkplatz abstellen und anschließend auf den Weg zum Eingang gemacht, wo wir fast 15 Minuten laufen mussten. Am Eingang dann noch Kontrolle der Rucksäcke, bevor wir endlich die 80 Dollar Eintritt pro Nase zahlen durften. Für windschnittige 130 Dollar hätten wir einen “Front-of-the-Line”-Pass bekommen, der einem das lästige Anstehen erspart.
Schon bei der ersten Attraktion (Terminator 3D) wird klar, dass die Universal Studios in einer ganz anderen Liga spielen als der Movie Park in Bottrop. Nach Terminator kam eine Special-Effects-Erklärbär-Show, der Simpsons Ride, Shrek 4D, die obligatorische Universal Studio Tour und ganz am Ende die Waterworld Stuntshow. Die war richtig geil und die 20 Minuten dort waren schon fast das Eintrittsgeld wert. Zum Abschluss des Tages noch ein bisschen shoppen in den Merchandise-Stores. Am Ende nimmt Katja ein Simpsons-Shirt und ich nehme eins von “The Walking Dead”. Auf dem Weg raus aus dem Park essen wir (mal wieder) bei Panda Express. Nom. Auf dem Weg zum Hotel kracht es fast auf dem Freeway. Der typische Autofahrer in LA lässt andere beim Spurwechsel nicht gerne reinfahren und macht so auch bei vorhandenen Lücken gerne wieder zu. Ein Traum! Leicht angenervt kommen wir im Hotel wieder an.
Los Angeles – Hollywood & Beverly Hills (Tag 17):
Am letzten Tag in LA frühstücken wir wieder im Hotel. Die Fahrt Richtung Hollywood Boulevard war wieder sehr nervenaufreibend. Wir parken beim Dolby Theatre und entern am Boulevard gleich den Hop On-Hop Off-Bus. Wir nehmen heute zwei Touren mit, zum einen Hollywood, zum anderen Beverly Hills. Am Rodeo Drive steigen wir aus und schlendern die angeblich teuerste Shoppingmeile der Welt entlang. So glamourös wie steril und langweilig. Von da aus geht die Fahrt weiter Richtung Santa Monica und dann zurück nach Hollywood. Zwischendurch machen wir noch einen kurzen Abstecher in eine Mall, die auf dem Weg liegt, aber so richtig Bock auf Shopping haben wir beide nicht.
Nach knapp 6 Stunden beenden wir die Stadtrundfahrt wieder vor dem Dolby Theatre und schauen uns den Walk of Fame an. Schon ein seltsames Bild, wie die ganzen Touristen mit gesenktem Kopf über den Fußweg schreiten und die ganzen Sterne begutachten. Vor dem Chinese Theatre halten wir uns auch noch ein wenig auf, bevor wir uns ein letztes Mal durch den Verkehr von LA zurück zum Hotel in Torrance kämpfen. Wie die anderen Male auch war es alles andere als ein Vergnügen.
LA konnte uns nicht wirklich überzeugen. Wir haben die drei Tage gut füllen können, aber irgendwie ist die Stadt nix für uns. Der Glamour von Hollywood findet in den riesigen Studios statt. Und in Beverly Hills sieht man auch kaum etwas, denn die Stars leben in ihren Anwesen hinter riesigen Mauern und so sehr interessiert es mich dann auch nicht, welcher Star hinter welchem Hochsicherheitskomplex sein Dasein fristet.
Unsere Reiseroute:
Die Reiseberichte:
Teil I – San Francisco
Teil II – Yosemite und Pacific Highway
Teil III – Las Vegas und Flagstaff
Teil IV – Grand Canyon, Sedona, Kingman
Teil V – Los Angeles
Teil VI – New York I
Teil VII – New York II
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