Fahrt nach Las Vegas (Tag 9):
Heute ein Hotel ohne Frühstück. Gut, dass wir am Vorabend im Supermarkt noch ein paar Bagels eingekauft hatten, die wir jetzt wegmümmeln. Eigentlich wollten wir noch einen Strandspaziergang machen, aber wieder liegt Nebel über der Küste und so haben wir dann doch eher weniger Lust, noch am Meer entlang zu laufen. Stattdessen schaffen wir unsere Sachen ins Auto und machen uns auf den Weg nach Las Vegas. Insgesamt brauchen wir 7 Stunden für die Fahrt ins Glücksspiel-Paradies mit einigen Pausen für ein Frapuccino bei Starbucks oder einen leckeren Burger bei Jack in the Box. Nom! Obwohl die Fahrt sehr lang war, ist das Fahren eigentlich weniger anstrengend, da die Highways oft kilometerlang einfach nur geradeaus führen und das Tempo nicht so hoch ist wie auf deutschen Autobahnen.
Kurz vor Vegas kommen wir an dem Ort Primm vorbei, wo schon die ersten Casinos und eine Achterbahn zu sehen sind. In Vegas bekommen wir das erste Mal den Verkehr in einer Großstadt mit, denn bisher sind wir da immer einigermaßen drumherum gekommen. Unser erster Stopp ist die Touristeninfo, wo man sich laut unseren Infos total toll mit Gutscheinen und Co. eindecken kann. Obwohl wir kiloweise Altpapier mitnehmen, ist da kein wirklicher Kracher dabei. Anschließend geht es ins Hotel “Paris”, direkt am Las Vegas Boulevard gelegen. Das Navi geleitet uns sicher hin und vor dem Hotel übergeben wir den Impala den Angestellten vom Valet Parking. In der Lobby dann der totale Overload. Ein Gewirr aus Menschen, Lichtern und Geräuschen führt fast zur Kernschmelze im Hirn. Der Checkin-Bereich ist größer als so manches Hotel, dass wir gesehen haben. Es dauert eine halbe Stunde, bis ich endlich unsere Zimmerschlüssel hatte. Dann über das Plastik-Kopfsteinpflaster zum Fahrstuhl, der uns zu unserem Hotelzimmer führt. Das Zimmer ist riesig, total edel eingerichtet und wir haben einen direkten Blick auf den unechten Eiffelturm.
Doch das Hotelzimmer bestaunen wir nur kurz. Wir wollen raus ins Getümmel. Also, kurz frisch gemacht und raus in die heiße Wüstenluft. Noch mehr als 30 Grad sind es am späten Nachmittag, aber es nützt ja nix. Und so laufen wir den Strip links hoch und erkunden erst den Coca-Cola-Store sowie den M & M-Store, bevor wir die eigentlichen Highlights der Stadt bewundern, die Hotels. Eigentlich ist jedes Hotel ähnlich aufgebaut: im Erdgeschoss der Casino-Bereich, meist noch ein paar Geschäfte, eine Arena für Veranstaltungen und natürlich die Zimmer für die Gäste in den oberen Etagen. Aber die Dinger sind unglaublich groß. An diesem Abend schaffen wir das MGM Grand, das Excalibur, das Luxor, das Mandalay Bay sowie das New York New York mit seiner ums Hotel gebauten Achterbahn. Jedes Hotel ein kleiner Freizeitpark für sich. Zum Abschluss schauen wir uns die Wasserfontänen vor dem Bellagio an, die uns zu den Klängen von “Lucy in the Sky with Diamonds” verzaubern. Nach mehr als fünf Stunden kehren wir in unser Hotel zurück und ich bin einfach nur platt.
Las Vegas (Tag 10):
Tagsüber wollen wir eine der beiden Outlet-Malls entern. Wir machen uns so um halb zehn auf den Weg und schon um die Uhrzeit sitzen die ersten Wahnsinnigen an den Spielautomaten. Wobei es auch sein kann, dass sie dort immer noch sitzen. Mit dem Auto geht es ein paar Meilen in Richtung Norden und an der Mall angekommen, nehmen wir erstmal ein Frühstück zu uns. Es gibt hier so ziemlich die gleichen Geschäfte wie in der Mall in Gilroy, aber mit leicht anderer Auswahl. Endlich bekomme ich mein erstes Nowitzki-Merchandise in die Finger. Woohoo. Aber damit ist noch längst nicht Schluss. Bei der Mall handelt es sich nicht um ein überdachtes Einkaufszentrum, so dass im Laufe des Tages die Wechsel von klimatisiertem Shop und 36 Grad Außentemperatur echt anstrengend werden.
Von der Mall geht es nach knapp fünf Stunden wieder zurück ins Hotel. Ein kurzes Nickerchen, ein bisschen Körperpflege und diesmal geht es die andere Seite des Strips lang. Wir erkunden den Wintergarten des Bellagio, Caesar’s Palace inklusive eigener Mall, dann zur Vulkanshow vor dem Mirage. Eine Feuershow bei fast 30 Grad Außentemperatur? Immer wieder gerne. Den Abschluss bildet das Venetian, welches Venedig nachempfunden ist und über eigene Kanäle verfügt, die durchs Hotel führen und per Gondel befahrbar sind. Die angeblich echten Gondoliere trällern dabei so manche Arie. Allein im Venetian haben wir anderthalb Stunden zugebracht. Hier haben wir auch unseren einzigen Dollar in einen einarmigen Banditen geschmissen. Haben dabei leider nicht den Jackpot geknackt. 🙁
Wieder am Hotel angekommen, will Katja noch auf den Eiffelturm fahren. Ich schiebe meine Höhenangst vor und verzichte. Doch aus der Fahrt auf den Turm wird nichts, da man dafür eine knappe Stunde anstehen muss und nach dem langen Tag dann doch nicht genügend Lust vorhanden ist. Der Blick auf den falschen Eiffelturm lässt die Dame sogar von Paris träumen. Hachn.
Fahrt nach Flagstaff (Tag 11):
Unser Aufenthalt in Las Vegas ist nun auch schon vorbei. Was für eine krasse Stadt, ein wahrer Mindfuck mitten in der Wüste Nevadas. Und obwohl wir Montag angereist sind, ist die Stadt relativ voll. Ich will gar nicht wissen, was hier am Wochenende abgeht. Wir holen unseren Wagen ab und machen am berühmten “Welcome to Las Vegas”-Schild halt. Von da aus suchen wir erst die nächstgelegene Tankstelle auf, bevor wir zum nächsten Wal-Mart fahren. Hier lockt uns ein McDonald’s mit seinem Frühstück und ausgehungert wie wir sind, schlagen wir zu. Und sollen es noch den ganzen Tag bereuen. Alleine der McGriddles mit Cheese, Ham und Egg bringt mich fast zum Brechen. Während ich eine Art McMuffin erwarte, stelle ich beim beherzten Biss fest, dass der McGriddles eine Art Rosinenbrötchen ist. Bwwaaahhh!
Der Magen ist voll, die Vorräte aufgestockt und so machen wir uns auf den Weg zum nahegelegenen Hoover-Damm. Nach 45 Minuten kommen wir am Damm an und stellen den Wagen im Parkhaus ab, bevor wir bei einer Affenhitze über den Damm laufen. Ein wirklich sehr beeindruckendes Bauwerk, doch so recht genießen kann ich den Anblick nicht, denn ich fühle mich wie im Backofen. Zudem weckt der Blick auf den Stausee das Verlangen, sich mit einer zünftigen Arschbombe ins kühle Nass zu stürzen. Ist natürlich verboten. Spießer! Nach einer knappen Stunde machen wir uns auf den Weg zur nächsten Station, nach Flagstaff. Dabei geht es über schnurgerade Highways und es ist teils richtig unheimlich, wenn es mehrere Meilen einfach nur schnurstracks geradeaus geht. In Kingman machen wir einen Zwischenstopp und diesmal muss die Burger-Kette “Wendy’s” dran glauben. Mjam.
Von Kingman sind es noch zwei Stunden bis nach Flagstaff und desto näher wir unserem Ziel kommen, desto grüner wird die Landschaft und desto mehr Höhenmeter können wir verbuchen. Flagstaff liegt mehr als 2.ooo Meter über dem Meeresspiegel und obwohl nur etwas größer als Lüneburg ist es als Höhentrainingsort für diverse Sportler (wohl vor allem Schwimmer) sehr beliebt. In Flagstaff nächtigen wir im Hotel “Little America” und das ist wirklich toll. Das erste wirklich ruhig gelegene Hotel mit großen Zimmern, einem Pool und einem Hot Tub, die wir beiden natürlich ausgiebig nach der Auskunft getestet haben. Wir nutzen den Aufenthalt auch, um ein bisschen Wäsche zu waschen. Abends fahren wir dann zum Olive Garden, einer italienischen Restaurant-Kette, die uns Freunde empfohlen haben. Das Essen was richtig gut, vor allem die kleinen Garlic Breadsticks, die es dazu gab. Alleine, wenn ich jetzt daran denke, dann läuft mir wieder das Wasser im Mund zusammen. Nach dem Essen erkunden wir noch kurz die City von Flagstaff, merken aber schnell, dass wir viel zu müde sind und fahren wieder zum Hotel, um ausreichend Schlaf vor dem Trip zum Grand Canyon zu haben.
Unsere Route:
Die Reiseberichte:
Teil I – San Francisco
Teil II – Yosemite und Pacific Highway
Teil III – Las Vegas und Flagstaff
Teil IV – Grand Canyon, Sedona, Kingman
Teil V – Los Angeles
Teil VI – New York I
Teil VII – New York II
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