Kategorie: Unterwegs Seite 4 von 5

Besuch in BHV

“Ich liebe die Schiffe, das Meer und den Hafen”

Am Dienstag waren die Süße und ich in Bremerhaven. Wir haben uns dort mit den Schwiegereltern getroffen, die von dort aus in See gestochen sind, um zu kreuzfahren. War insgesamt ein sehr netter Tag, auch wenn das Wetter nicht so prall war. Wir haben uns das Hochhaus Sail City angeschaut, was ein bißchen an das Burj-al-Arab aus Dubai erinnert. Aber nur ein bißchen. Ein kleines bißchen. Die anderen haben auch die Aussichtsplattform in knapp 80 Meter geentert, während ich und meine Höhenangst lieber unten geblieben sind. Neben dem Sail City-Turm entsteht gerade das Klimahaus, welches Anfang nächsten Jahres eröffnet werden soll. Das Ding sieht aus wie ein Fußballstadion auf den ersten Blick und ich bin mal gespannt, wie das Teil dann ausschaut, wenn es fertig ist. Auf der anderen Seite des Sail City-Turms entsteht das Mediterraneo, ein Einkaufszentrum, welches ganz im mediterranen Stil gehalten werden soll. Aha.

Anschließend sind wir in die Innenstadt gezogen und haben uns Kaffee und Kuchen reingehauen. Nach ein bißchen folgendem Bummeln sind wir dann in ein Fischrestaurant, um uns ein zünftiges Mittagessen reinzuhauen. Ich habe mich dann gleich auf das Wiener Schnitzel gestürzt, leider das einzige Gericht auf der Karte ohne toten Meeresbewohner. Aber ich will ja gar nicht meckern, was gehe ich auch in ein Fischrestaurant, wenn ich keinen Fisch mag. Irgendwann haben wir die Schwiegereltern am Hotel abgesetzt und die wurden dann bald vom Bus abgeholt. Da wir noch den ganzen Nachmittag Zeit hatten, sind wir dann ein Stück nach Norden gefahren und sind in Wremen gelandet, um dort noch ein bißchen an der Nordsee abzuhängen. War dann aber ein kurzes Vergnügen, da es mit dem Wind sehr kühl war und ich nur im T-Shirt unterwegs war. Irgendwann taten die Nippel weh und dann sind wir wieder nach Bremen zurück. Hier noch ein paar Bilderchen:

Schiff im Hafen von BHV

Blick vom Sail City Turm

Wremen

Schönheitsartikel

Der Apple iPod hat ja eine schöne Rückseite aus Metall, die immer so schön glänzt. Da kann man entweder seinen Namen eingravieren lassen oder ständig die Fingerabdrücke wieder abwischen. Aber heute wurde ich Zeuge einer weiteren Nutzungsart für unser aller Lieblingsgadget. Ich war heute morgen mit der Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit. Ein paar Plätze vor mir saß ein Mädchen von ca. 15 Jahren (+/- 5 Jahre). Die war damit beschäftigt ihr Styling auf korrekten Sitz zu überprüfen und nutzte die Rückseite des iPod als Spiegel. Das ist sooooo tricky!! Da sag noch einer, dass die Jugend von heute komplett am Verblöden ist. Nix da! Allesamt Einsteins. Eitle Einsteins, aber dennoch.

Serengeti Park

Kattas im Serengeti Park

Gestern waren wir in Hodenhagen, um dort einen Abstecher in den Serengeti Park zu machen. War echt schön da, auch wenn wir uns am Ende einen kräftigen Sonnenbrand eingehandelt haben. Die Tierwelt haben wir vorsichtshalber im Bus erkundet, um den kleinen Franzosen nicht einem Nashornhintern auszusetzen. Leider war die Tour im Bus schon sehr gehetzt und man hatte kaum Zeit, sich alles in Ruhe anzuschauen. Danach haben wir dann den Rest des Parks erkundet. Zum Glück war der Park relativ leer, so dass man nirgendwo irgendwie groß anstehen musste und die Kinderhorden nur bedingt nervten. Am meisten Spaß hatte ich in den Affengehegen, die frei begehbar sind. So kam man bei einigen Arten wie den obigen Kattas sehr dicht an die Tiere. Alles in allem ein sehr schöner Ausflug.

Angst

Morgen geht es mit der Liebsten zu zwei Möbelhäusern, um die neue Wohnung hübsch zu machen. Auf der Wunschliste steht ein Kleiderschrank, Gardinen, Teppich und noch vieles mehr. Und das alles auf einem Samstag. Da werde ich vorher irgendein Scheiß-Egal-Mittel nehmen müssen, um die Menschenmassen auszuhalten, ohne jemanden zu verprügeln. Ommmmmm. Falls ich mich nicht mehr melden sollte, ist irgendwas passiert. Nur damit ihr Bescheid wisst.

Ein paar Tage am Meer

Schatzi und ich waren die vergangenen Ostertage in Wismar, um ein bißchen zu relaxen und eine schöne Zeit zu haben. Doch erstmal wurde es ziemlich hektisch. Wir haben endlich eine Wohnung. Am Donnerstagabend habe ich mir unser zukünftiges Zuhause angeschaut. Die Wohnung ist echt nett, nur war sie keine 70m² groß, wie in der Zeitung inseriert. Das war jetzt kein K.O.-Kriterium, aber das will man ja nicht auf sich sitzen lassen und so rief Schatzi dann am Karfreitag die Makler an, bei denen wir um 10:00 Uhr einen Termin hatten, um den Vertrag zu unterzeichnen. Schatzi spricht also die Differenz in der Größe an und fragt, ob man da was an der Kaltmiete machen kann. Der Makler nur: “Da kann man nichts machen!” und prompt aufgelegt. Schatzi ziemlich perplex und gleich noch ein zweites Mal angerufen. Diesmal war die Ehefrau (ebenfalls Maklerin) dran und Schatzi musste sie ziemlich bearbeiten, dass wir die Wohnung doch noch kriegen konnten. Es war ja nur eine Frage. Danach sind wir dann hingefahren, haben uns anblöken lassen: “Wenn das schon gleich am Anfang Diskussionen gibt, dann haben wir da keinen Bock drauf. Als nächstes zetteln sie dann wegen jedem Posten auf der Heizkostenabrechnung eine Diskussion an, oder was?” Ja, nee, is klar. Irgendwann haben sich Mr. und Mrs. Trash dann wieder eingekriegt und wir konnten die Verträge unterzeichnen sowie 800 Euro abdrücken. Bei so einem Service doch gerne. Nach eineinviertel Stunden konnten wir uns endlich auf dem Weg machen. Anbei ein kleines Reisetagebuch:

Time to say goodbye…

wappenlg.pngHallo, liebe Leser. Keine Angst, ich kündige jetzt nicht meinen Selbstmord an und werde auch nicht einfach vom Antlitz dieser unserer Welt verschwinden. Sondern ich werde Lüneburg bald den Rücken kehren. Mein Schatzi ist ja nun schon seit einiger Zeit in Bremen und ich habe beschlossen, ihr von der einen Hansestadt in die andere zu folgen. Also, haben wir jetzt unsere Bude in Lüneburg zum 01.05. gekündigt und sind schon wieder fleißig auf Wohnungssuche. Man gönnt sich ja sonst nix. Gleichzeitig werde ich auch meine Firma hier in Hamburg verlassen und bei der Firma meiner Süßen anheuern. So fällt ein ganzer Batzen an Pendelei wech. Weiß noch gar nicht, was ich mit all der Freizeit machen soll, denn seit 2001 arbeite ich schon in Hamburg und pendel seitdem dreimal die Woche nach HH. Und obwohl das viele machen und es sicherlich Schlimmeres gibt, ging mir das voll auf die Eier. Ist wappenhb.jpgirgendwie immer tote Zeit, in der man nicht viel machen kann, außer dösen, ein bißchen lesen oder Musik hören. Aber wie gesagt, dass ändert sich bald ein bißchen. Auf der einen Seite freue ich mich total, wieder bei meiner Süßen zu sein, aber es ist auch ein bißchen schade, Lüneburg zu verlassen. Ich habe gerne in der Stadt gelebt und die letzten mehr als 8 Jahre waren alles in allem eine gute Zeit. Aber gut, Bremen ist natürlich auch toll und hat zumindest den besseren Fußball.

Natürlich ist die Wohnungssuche auch dieses Mal ein Fest für alle Beteiligten. Wir haben uns schon die erste Bruchbude angeschaut und auch schon bei der einen oder anderen Anzeige den Kopf geschüttelt. Eine Wohnung, die eigentlich 450 Euro kalt kosten sollte, war für 375 zu bekommen. Dafür sollte man dann aber die Gartenpflege übernehmen und auch kleinere Handwerksarbeiten in dem Mietshaus verrichten. Respekt, vielleich sollte ihnen mal jemand sagen, dass sie sich gefälligst einen Hausmeister suchen sollen. Sachen gibts. So, das wars auch schon wieder von mir.

Eine gute Tat

Letzten mittwoch nach der Arbeit bin ich mit dem Zug nach Hause. In Lüneburg ausnahmsweise mal ohne größere Zwischenfälle angekommen und schon mal zum ZOB, um auf den Bus zu warten. Während ich das so stand und wartete, kam gegenüber ein Reisebus an und spuckte eine Gruppe eher älterer Mitmenschen aus, die ganz offensichtlich von einer der berühmt-berüchtigten Kaffeefahrten zurückkamen. Dann kam mein Bus und ich stellte mich an, um einzusteigen. Da schlich eine kleine, alte Frau um den Bus herum. Sie zog eine Mini-Sackkarre hinter sich her, die vollbeladen war und wahrscheinlich eine Extrabeigabe ab 500€ Gesamtausgaben war. Die alte Dame sah mich an und fragte mich, ob ich hier die Karre in den Bus tragen könnte. Alles klar, machen wir. Eine interessante Ansammlung typischer Tünnef-Artikel, die man auf “Tagesausflügen” erwartet fand sich hier: eine Matratzenauflage, eine Porzellan-“Sammlerpuppe”, ein Kochtopfset und in den drei Taschen, die sie in Händen hielt waren noch Schnäpse, Pralinen und wohl auch Zigarren, wenn ich das richtig verstanden habe.

Irgendwann kam dann die Endstation der Buslinie, wo auch ich aussteigen musste. Die Oma machte keine Anstalten aufzustehen und der Busfahrer fragte, wo sie denn hinwill. “Zum Aldi” lautete die Antwort, doch da fuhr der Bus nicht mehr vorbei auf seiner letzten Fahrt. Omi war verdutzt und ein bißchen ratlos. Der Busfahrer ließ sich auch durch Bestechungsversuche nicht erweichen, also durfte Omi hier aussteigen. Ich ihr die Sackkarre wieder rausgetragen und dann standen wir da. Sie war ziemlich verwirrt und meinte immer “Ich verstehe nicht, warum er da nicht lang fährt!” und ganz offensichtlich war ich auch nicht klar, wo wir genau waren. Okay, dann erstmal Omi ausgefragt, wo es denn hingehen soll. Okay, der Aldi ist ein Stück weg. “Soll ich sie hinbringen?”. Hach, das wäre toll. Na dann. Okay, Omi drückt mir noch die Tasche mit dem Alkohol in die Hand und auf gehts. Die Sackkarre war nicht wirklich schwer, aber ziemlich klein, so dass ich so leicht gebückt gehen musste, was irgendwann ins Kreuz ging. Nach einer Viertelstunde erreichten wir unter ständigem “Sie schickt der liebe Gott! Ich weiß gar nicht, was ich sonst machen würde” oder “Ich verstehe gar nicht wo wir sind” und ab und an auch “Der Busfahrer hat mir gar nicht gesagt, dass er nicht zum Aldi fährt” unser Ziel. Ich habe mich gefragt, wieviel sie wohl für den ganzen Schmonz löhnen musste, aber habe mich nicht getraut, die Frage zu stellen. Wahrscheinlich hätte ich sie auf der Stelle entmündigen lassen müssen.

Ich ihr dann noch die Sachen in den ersten Stock geschleppt. Sie wollte mir noch als Dank eine Buddel Wein in die Hand drücken, aber ich habe dankend abgelehnt,  habe die Beine in die Hand genommen und davon gerannt.

Der liebe Gott mag mich nicht….

Also, im Mediamarkt-Flyer vom Wochenende stand, dass es bei denen die Simpsons Staffeln 1-9 für schlappe 15 Euronen zu kaufen gibt. Heute wollte ich dann nach der Arbeit zum MM nach Harburg, weil das so halbwegs auf dem Heimweg liegt. Ich komme in dem Laden an und mache mich auf die Suche. Ich finde dann die Ecke mit den Simpsons. Alle Staffeln da: 1-8 und die neueste, die 10., die aber noch 39 Euro kostet. Aber keine, aber auch keine einzige Staffel 9. Ich habe gedacht, mein Hamster bohnert. Okay, frage ich doch mal das inkompetent-überforderte Personal. Nee, ist ausverkauft, kriegen sie aber vielleicht nochmal rein. Auf meine Frage, ob diese Aussage sich weiter präzisieren liesse, bekam ich ein “Nee, genau kann ich das nicht sagen”. Ja, super. Ich dann wieder genervt gegangen und habe mir neue Kopfhörer gekauft, weil die Alten im Eimer waren.

Gehe dann zum Bahnhof Hamburg-Harburg. Komme am Bahnsteig an und da gibt es gleich das nächste Extra. “Der Metronom nach Hannover verspätet sich um ca. 25-30 Minuten”. Alles klar, heute Jackpot-Tag, oder wie. Ein Glück habe ich kein Lotto gespielt, denn es hätte wohl eh nischt gebracht. Am Bahnsteig habe ich dann eine Ex-Mitbewohnerin getroffen. Dann kam der Zug und wir sind nach Lüneburg gedüst. Da angekommen war mein letzter Bus schon lange weg. Für alle, die nicht aus Lüneburg kommen, sei gesagt, dass hier die letzten Busse um acht oder eher früher fahren. Okay, Handy zücken und Notruf absetzen. Akku alle. Wird immer besser hier. Zu geizig fürs Taxi, also nach Hause laufen. Ich bin dann mit der Ex-Mitbewohnerin ein Stück gelaufen, so hatte ich ein bißchen Unterhaltung. Nach mehr als 45 Min. dann in meiner Bude angekommen. Glotze an, weil Bremen spielt ja. Suuuper, steht schon 1:0 für Bremen. Erstes Tor verpasst. Aber zum Glück haben wir die Madrilenen weggehauen. Sehr schön, jetzt ein Endspiel um das Achtelfinale in Piräus. Wenn ich morgen mittag wieder einen funktionierenden Kühlschrank habe, bin ich wieder versöhnt.

Eine kleine Begebenheit…

Also, eine Geschichte zum Umzug habe ich noch ganz vergessen. Ich habe mir gerade was aus dem Umzugswagen geschnappt und trage es Richtung Hauseingang. Ich sehe, das jemand die Treppe runterkommt und zu den Briefkästen geht. Ich war ein wenig erstaunt, denn der “junge” Mann trug Sandalen ohne Socken und obenrum eine Lederjacke, die die Oberschenkel knapp bedeckte. Er schaute also in den Briefkasten und ging wieder die Treppe rauf. Es war wie bei einem Unfall, wo man schon kurz vorher ahnt, dass sich was Schlimmes anbahnt, man den Blick aber nicht abwenden kann. Nach ein paar Stufen war es so weit und meine Ahnung, er könnte unter der Jacke nackt sein, wurde bestätigt. Denn desto höher er die Treppen stieg, desto mehr wurde der Blick auf seine baumelnden Eier frei. Ja, nee, is richtig. Die Nudel hat man nicht gesehen, war wohl zu kalt. Danke, da war mir der Appetit auch gepflegt vergangen. Als ich das nächste Mal vor dem Hauseingang stand, habe ich nach dem Schild “Wohnheim für Exhibitionisten” gesucht, aber nix gefunden. Tja, andere Städte, andere Sitten. Werde jetzt in Bremen auch öfter mal was baumeln lassen.

WG-Zimmer-Suche oder Freak-Show für Anfänger

Wie schon erwähnt, hat meine Süße ja einen Job in Bremen ab dem 01.11. Dafür benötigt sie noch ein Zimmer, denn irgendwo möchte sie ja auch gerne unterkommen. Also, haben wir uns gestern 6 potentielle WGs angeschaut. Hier eine kleine Aufstellung.

1.) Die erste WG war eine 2er-WG in der Bremer Neustadt. Sehr nett gelegen, aber leider im dritten Stock. Wir wurden von der möglichen Mitbewohnerin und ihrem Freund empfangen und beide machten einen sehr netten Eindruck. Die Wohnung war eine Dachgeschoßwohnung, aber sehr nett. Das Zimmer war okay und das absolute Highlight der Bude war eine schicke Dachterasse. Leider bekam die Süße für die Wohnung eine Absage.

2.) Die zweite WG war auch in der Neustadt. Der Mitbewohner war so um die 30, kam aus Osteuropa und studiert Jura in Bremen. Das Zimmer war angenehm groß, nur war so gar kein Bodenbelag drin. Der Rest der Wohnung war funktional, um nicht zu sagen, trist eingerichtet. Man hatte das Gefühl, dass dem Mitbewohner auch nicht viel daran lag, es sich gemütlich einzurichten. Die Besichtigung war dann auch relativ schnell vorbei und wirklich überzeugen konnte die Wohnung nicht.

3.) Jetzt mussten wie in die Neue Vahr fahren. Manchem ist vielleicht das Buch “Neue Vahr Süd” von Sven Regener ein Begriff. Die Wohnung lag in einer relativ tristen Gegend. Viele Mietshäuser, einfach lieblos nebeneinander gebaut. Dicht an dem Haus führte eine der großen Straßen vorbei, deshalb war der Lärmpegel relativ hoch. Aber vielleicht konnte die Bude ja punkten. Empfangen wurden wir von dem Mitbewohner in T-Shirt, Shorts und Adiletten. Respekt dafür. Auf den ersten Blick schien der junge Mann deutlich an einer Duschallergie zu leiden. Vor allem die Haare hätten einen eigenen Lexikoneintrag unter “ungepflegt” verdient. In der Wohnung wurden wir von einer Wolke aus Zigarettenrauch, Schweißgeruch und warmer Heizungsluft empfangen. Was mir gleich auffiel, war die Tatsache, dass ich mit den Schuhen immer am Boden festklebte und ich beim Gehen unschöne Geräusche machte.

Dann wurden wir rumgeführt. Zuerst wurde uns die Küche präsentiert mit dem Hinweis, dass zwei- bis dreimal die Woche per Hand abgewaschen wird. Mehr geht nicht, man muss schließlich sparen. Dann ein kurzer Blick in die Abstellkammer, die voll mit Wäsche und Leergut war. Auch schön. Dann ins Wohnzimmer. Abgewetzte Ledercouch und eine WEIßE Schrankwand mit goldenen Türgriffen. Mir wurde ganz anders. Auf dem Couchtisch noch ein überquellender Aschenbecher und vor dem Tisch ein Häufchen Asche. Ganz offensichtlich war nicht nur die Körperhygiene ein Problem. Dann in das Zimmer für die Süße. Erster Eindruck: das sind ganz bestimmt nicht die versprochenen 20qm². Auf Nachfrage zuckte der Mitbewohner mit den Schultern und meinte nur, er habe halt mal geschätzt. Wohl knapp daneben. Danach noch ein paar Floskeln ausgetauscht und wieder raus aus dem Loch mit dem dringenden Wunsch, sich mal die Hände zu waschen.

4.) Danach ging es dann nach Hemelingen. Ein Zimmer in einer 4er-WG. Die Wohnung liegt über einem Autohaus und an einer relativ viel befahrenen Straße inklusive Straßenbahnlinie. Hinzu kommt, dass sich in der Nähe des Hauses zwei Bahntrassen treffen, die auch relativ viel befahren sind. Die WG selbst ist geräumig mit einem Riesenflur und einem großen Gemeinschaftszimmer. Zwei Bäder sind sogar vorhanden und die Küche bietet auch ausreichend Platz, um sich mit mehreren hinzusetzen und mal zu quatschen. Das Zimmer selbst war von der Größe her okay. Was gar nicht ging, war die pissgelb/hellblau gestrichene Wand und der orangene Teppich. Hier muss wohl jemand farbenblind gewesen sein. Das Fenster ließ sich nicht ohne weiteres schließen und leider können wir nicht sagen, wie laut es angesichts der ganzen Verkehrswege drumherum da jetzt drin ist. Aber die Mitbewohner waren soweit alle nett. Ach ja, uns wurde auch eine “Riesendachterasse” angekündigt. Man konnte über die Fenster im Wohnzimmer (in 1,2m Höhe) aufs Dach des Autohauses gelangen, aber eine richtige Dachterrasse war das nicht.

5.) Wieder zurück in die Neustadt. Das Zimmer war in einer 3er-WG, die im vierten Stock lag. Die Wohnung war ganz nett. Die Küche war neu, aber leider winzig, ebenso wie das Bad. Das freie Zimmer war mit 14m² ausgeschrieben, aber vielleicht 11 oder 12m² groß (kann man Leute eigentlich für falsche Angaben verklagen?). Da wird es eng mit dem Platz. Die beiden anderen Mitbewohner waren sehr unterschiedlich. Während der Typ den Mund kaum aufmachte, laberte die Trulla ohne Pause. Naja, nach 15 Minuten auch hier abgeseilt.

6.) Die letzte WG lag wieder in der Neustadt. Angekündigt als nette 4er-WG. Als wir klingelten und nach dem Gang durchs Treppenhaus vor der Wohnung ankamen, guckte uns jemand fragend an. “Wir sind wegen dem Zimmer hier und haben um neun Uhr einen Termin””Ich weiß von nix”. Alles klar, geht ja gut los. Aber der Rest der WG würde vielleicht Rat wissen, dazu mussten wir in den Gemeinschaftsraum. Gar nicht so einfach, denn der Flur war eine einzige Müllhalde und wir mussten seitwärts uns an dem ganzen Gerümpel vorbeischieben. Im Wohnzimmer saßen zwei Mädels und ein Typ, der am daddeln war. Nachdem wir unser Anliegen vorgetragen hatten, meinte er dann “AAAlda, sorry, habe ich voll vercheckt”. Aha. Der junge Mann, der uns empfangen hatte, machte für uns eher widerwillig den Führer. Das Zimmer auch eine Müllhalde. Küche und Bad eher Klärgruben. Als ich im Zimmer neben dem Bad eine Katze entdeckte, die in Reichweite war, konnte ich dem Drang, sie zu streicheln nicht wiederstehen. Auf einmal sprang eine Mitbewohnerin auf, deren Zimmer ich mit einem Fuß betreten hatte und startete das Programm “Rauswurf”. Meine Süße wurde noch kurz ausgefragt:

Sie: “Wie alt biste denn?”

Süße: “25”

Sie: “Fängst Du jetzt an zu studieren oder was machst Du so?”

Süße: “Nee, ich habe einen Job ab dem 01.11. hier in Bremen”

Sie: “Wo denn und was machst Du da?”

Süße: “Ich bin Projektmanagerin im Onlinemarketing”

Sie: mustert kritisch meine Süße von oben nach unten und lässt sich zu einem “Aha” herab.

Gut, danach wurden wir freundlich aber direkt zur Tür geschoben. “Jaja, wir melden uns. Hmm, alles klar. Bla, Bla.” Nicht schlecht, wenn man überlegt, dass sie ein WG-Zimmer loswerden wollen. So geht man vor allem mit Leuten um, die 130 km gefahren sind, um sich die Scheißbude anzugucken. Das war echt eine Frechheit. Scheiß Studenten. Nich wahr?

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